Die Freiheit Deutschlands wird nicht am Hindukusch verteidigt

Die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan zeigen eines ganz deutlich: Deutschland ist weder dazu berufen, noch in der Lage, fernab liegende Länder militärisch zu befrieden – allein schon der Versuch entspricht nicht den Aufgaben der Bundeswehr. Eine Verteidigungsarmee dient dem Schutz der territorialen Integrität des eigenen Landes. Die Freiheit Deutschlands wird nicht am Hindukusch verteidigt. Weder heute noch vor 20 Jahren!

Die Dystopie einer durch amerikanische Bomben und deren Nato-Vasallen gestützten Verwestlichung, sprich eine Eingliederung in die globalen Wirtschafts- und Finanzströme unter gleichzeitiger Aufoktroyierung sogenannter „westlicher Werte“ funktioniert in den seltensten Fällen. Nach der massiven militärischen Präsenz bleiben zumeist völlig zerstörte und nicht mehr funktionierende Staatsapparate, oder solche mit einem durch die Besatzer eingesetzten Machthaber zurück, der eben jenen, nicht aber der eigenen Bevölkerung verpflichtet ist.

In Afghanistan hat sich in kürzester Zeit auf recht eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, wie schnell die Regierung von Gnaden der USA nach Abzug der Besatzungstruppen noch Oberwasser im eigenen Land hatte. Die Taliban haben in Windeseile das Land erobert, die reguläre Armee hat kapituliert.

Die Bundeswehr hat zu keinem Zeitpunkt etwas in Afghanistan verloren. Die sicherheitspolitischen Interessen in Deutschland liegen weder in Kabul noch in Kundus. Viele deutsche Soldaten mussten diesen Einsatz mit ihrem Leben bezahlen.

Einsätze der Bundeswehr im Ausland sind auf absolute Ausnahmen zu begrenzen – etwa dem direkten Schutz deutscher Handelswege, Hilfe bei humanitären Katastrophen von bedeutendem Ausmaß oder bei der Befreiung deutscher Bürger in extremen Notlagen.

Als wirtschaftlich und kulturell eines der bedeutendsten Länder der Welt gestaltet Deutschland das globale Geschehen maßgeblich mit. Kaum ein Land der Welt hat so viele maßgebliche Erfindungen, so viel zur Weltliteratur und Kultur beigesteuert wie Deutschland.

Kaum ein Land hat aus falsch verstandener Humanität so viel Aufwendungen für fremde Staatsbürger und Migranten. In kaum einem Land der Welt wird die eigene Geschichte und Kultur so kritisch reflektiert, wie es die Deutschen tun.

Die Welt zu retten kann ein heroischer Anspruch einer starken und prosperierenden Nation sein. Deutschland ist im aktuellen Zustand jedoch deutlich besser beraten, sich selbst zu retten.

Zu Retten vor einer ideologiebesessenen Riege aus Politikern, Kultur- und Medienschaffenden sowie den Auswirkungen der durch die 68-er Bewegung angestoßene Heimat- und Traditionsfeindlichkeit, welche mittlerweile den Marsch durch die Institutionen weitestgehend vollzogen hat.

Deutschland muss erst gesunden, wieder ein positives Selbstbild entwickeln und die Feinde des souveränen Nationalstaates zurückdrängen, erst dann ist – wenn überhaupt – daran zu denken, die Welt zu retten.

Deutschland. Aber normal.